Unsere neue Weihnachtstradition: “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum”

Rezension

Für uns DIE Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr: "Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum". (Illustration: Jörn Stollmann / Produktfoto für www.kitamaus.de: N. Jansen)

Wenn Sebastian Fitzek die Idee zu einer Geschichte um einen Weihnachtsbaum liefert, fürchtet man das Schlimmste: ein gewaltsames Entwurzeln, ein Zerteilen mit der Motorsäge oder auch ein Abfackeln. Bei “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum” handelt es sich jedoch um ein ganz bezauberndes Weihnachtsmärchen, das jederzeit für ganz besondere Momente sorgt. Gesprochen wird es übrigens – ebenso mitreißend – von Gerlinde Jänicke, die auch dem stacheligsten und eitelsten Weihnachtsbaum ordentlich Charakter einhaucht.

Darum ist der Weihnachtsbaum so traurig… 

Der Grundgedanke zur Geschichte ist schnell erzählt: Ein kleiner Weihnachtsbaum steht inmitten seiner Artgenossen auf einem Weihnachtsbaummarkt. Das Weihnachtsfest naht und jeder der Bäume träumt davon, den Heiligabend an einem besonderen Ort zu verbringen. Für den einen Baum ist das ein schickes Bankhaus, für den anderen eine reiche Familie, für ein kleines und recht unscheinbares Bäumchen eine nette Familie, die ihm einen schönen Engel auf die Baumkrone setzt. Doch während die großen und schönen Bäume nach und nach von Kunden ausgesucht werden, bleibt das kleine Bäumchen zurück. Heiligabend rückt immer näher. Ob die Träume des Bäumchens platzen? Denn noch immer  zeigt sich niemand an ihm interessiert.

Mobbing unter Weihnachtsbäumen

Und das wird nach Ansicht der anderen Bäume auch gar nicht erst geschehen. Sie bezeichnen ihn als “Krummbäumchen”, lachen ihn aus, sind sich sicher, dass ihn keine Familie haben möchte. Schließlich hätte auch niemand von ihnen Interesse, mit dem kleinen Bäumchen verwandt zu sein. Schallendes Gelächter der Tannen begleitet oftmals die verletzenden Worte. In “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum” wird somit auch ein besonders wichtiges Thema weihnachtlich verpackt: Mobbing. Der kleine Weihnachtsbaum wird extrem untergebuttert, verletzende Worte sind auf dem Weihnachtsbaummarkt an der Tagesordnung. Niemand werde ihn abholen – allenfalls der Müllmann. Die von Gerlinde Jänicke so toll erzählte Geschichte, die auf einer Idee von Sebastian Fitzek beruht, sollte auch Erwachsene zum Nachdenken anregen: Wo liegen die Grenzen? Würde ich wollen, dass man das zu mir sagt, was ich zu anderen sage? Würde sich nicht grundsätzlich mehr Empathie unter Menschen und unter Weihnachtsbäumen anbieten? Und zu guter letzt: Warum sollte man nicht auch dem krückeligsten Weihnachtsbaum ein liebevolles Zuhause bieten?

Das Hörbuch “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum” ist bei Argon Sauerländer erschienen.

Hinreißende Sprachbilder

In “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum” tauchen so viele berührende und besondere Sprachbilder auf, das es sich lohnt, die Geschichte immer wieder anzuhören. Die Weihnachtsbäume werden derart lebendig, dass einen das “aufgeregte Zittern der Äste” ebenso berührt, wie herzallerliebste Vergleiche, in denen die Wurzeln eines Baumes mit dem Herzen einen Menschen gleichgesetzt werden. Beides könne man nicht sehen, aber in ihnen lägen die Stärke und die Kraft des Lebens. Ein Leben, das auch andere mit Respekt behandeln sollten. Grundsätzlich – und nicht nur an Weihnachten. Denn wer möchte schon riskieren, dass er selbst Ursache von Traurigkeit oder aber von mehreren Tropfen Harz ist, die der kleine Weihnachtsbaum wie Tränen vergießt?

Wir jedenfalls haben den kleinen Weihnachtsbaum derart in unsere Herzen geschlossen, dass er ab sofort jedes Jahr an Weihnachten einen Platz bei uns finden wird: als DIE Weihnachtsgeschichte, die zum Nachdenken anregt, viel Empathie erfordert und die Welt ein kleines bisschen besser machen kann – dann jedenfalls, wenn sich kleine und große Zuhörer die außergewöhnliche Weihnachtsbotschaft des Textes wirklich zu Herzen nehmen!

 KURZEINSCHÄTZUNG: “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum” ist eine derart hinreißende und rührende Erzählung mit starker Botschaft, die bei unserer Maus-Bewertung auch mehr als fünf Kitamäuse verdient hätte. Ohne Zweifel DIE Geschichte, die man unbedingt hören sollte. Nicht nur dieses Jahr, sondern auch aus Anlass der kommenden Weihnachtsfeste! Die Spieldauer von nur 30 Minuten ist außerdem so gut gewählt, dass auch Kindergartenkinder bereits aufmerksam am Ball bleiben.  

 

P.S.: Unsere Skala endet bei fünf Mäusen. Hier hätten wir durchaus jedoch auch mehr gegeben.

 

Weitere Angaben zu “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum”

  • Titel: “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum”
  • Autorin/Sprecherin: Gerlinde Jänicke  / Autor: Sebastian Fitzek
  • Verlag: Argon Sauerländer Audio
  • Spieldauer: 30 Minuten
  • ISBN: 978-3839842119
  • Preis: 9,95
  • Empfohlenes Alter: ab 4 Jahren / Kitamaus-Einschätzung: auch Dreijährige hören hier bereits aufmerksam und begeistert zu

Direkt bestellen könnt Ihr das Hörbuch hier (Amazon-Partnerlink).
Wer von Euch lieber liest: Es gibt “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsmann” auch als Buch (direkt zum Shop).

Argon Sauerländer Audio ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Unsere neue Weihnachtstradition: “Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum”

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Nadine
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Nadine - Freie Journalistin, Redakteurin sowie Geprüfte Übersetzerin für Italienisch - und Mama einer zweijährigen Kitamaus, die das Leben ganz schön spannend macht.

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