Playmobil und die “Große Schule”: Wenn mit Spielzeug Inklusion gelebt wird

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Playmobil hat auf Details geachtet. In der "Großen Schule" gibt es für Kinder im Rollstuhl Rampen, einen Aufzug, aber auch behindertengerechte WCs. (Fotos: Nadine Jansen)

 

Auch der Schulbus (Playmobil ) ist behindertengerecht ausgestattet.

(Werbung) Der orangefarbene Schulbus bremst an der Haltestelle vor dem Schaukelpferd. Vier Kinder warten hier. Eines davon sitzt im Rollstuhl. Die Busfahrerin steigt aus, öffnet die hinteren Türen des Busses und fährt die Rampe aus. Dann schiebt sie das Kind im Rollstuhl hinein. Es sitzt unmittelbar hinter seinen Mitschülern. Kurze Zeit später rollt der Bus los. Einmal über den Teppich, quer durch das  Zimmer. Er bremst etwas unsacht vor dem großen Schulgebäude.

Ein Kind im Rollstuhl ist kein Einzelfall

Das Kind im Rollstuhl ist hier nicht alleine. Auch ein kleines Mädchen mit keckem Zopf, das fast schon ein wenig an Pippi Langstrumpf erinnert, wird von einer Mitschülerin durch die Schule geschoben. Die beiden Kinder sind keine Einzelfälle. Laut Statistischem Bundesamt galten 137.467 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 15 Jahren im Jahr 2017 als “schwerbehindert”. 4017 davon hatten einen Funktionsverlust oder gar einen Komplettverlust oder Teilverlust mindestens eines Beines, Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule oder eine Querschnittslähmung. Hinzu kamen andere, komplexere oder nicht näher spezifizierte Behinderungen, die ebenfalls dazu führen können, dass ein Kind auf einen Rollstuhl angewiesen ist.

Figuren im Rollstuhl spielen in der Produktentwicklung von Playmobil seit Jahren eine Rolle.

Das kleine Mädchen mit dem Zopf steht beispielhaft für ein Kind, das mit so einer Lebensrealität konfrontiert sein könnte. Es hat einen peppigen Rollstuhl für Kinder, ist in seiner Schule bestens integriert und kann sich im Schulgebäude gut und frei bewegen – verschiedenen Rampen und einem Aufzug sei Dank. Außerdem ist der Platz hinter den Schultischen so großzügig bemessen, dass das Mädchen mit dem Rollstuhl einfach dahinter fahren kann. Und es gibt behindertengerechte Toiletten mit Haltegriffen an den Wänden.

Das Thema Inklusion hat auch bei Playmobil weiter an Bedeutung gewonnen

Seit 2009 hat das Thema Inklusion immer mehr an Bedeutung gewonnen. Und zwar nicht nur an Schulen, sondern parallel dazu auch in der Spielewelt. Das kleine Mädchen im Rollstuhl, das in der “Großen Schule” unterrichtet wird, aber auch das Kind im Schulbus gehören zur Produktlinie “City Life” von Playmobil. Dass im Produkt “Große Schule” so sehr auf Barrierefreiheit geachtet worden ist hat einen ganz bestimmten Grund: “Wir entsprechen mit der aktuellen Umsetzung unserer Spielwelt “Große Schule” der Entwicklung, dass heute in vielen Schulen Kinder mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam unterrichtet werden oder dass sie in der gleichen Kita-Gruppe sind”, heißt es aus der Pressestelle von Playmobil.

Figuren im Rollstuhl als kleiner Aspekt einer großen Spielewelt

Es ist nicht das erste Mal, dass der Aspekt einer möglichen Beeinträchtigung im Sortiment berücksichtigt wird: “Figuren im Rollstuhl, wie auch Rampen und Aufzüge für Rollstühle oder Kinderwagen waren auch schon in früheren Produkten und Spielthemen vertreten”, so Playmobil weiter. Gesellschaftliche Entwicklungen wie die Tatsache, dass das Thema Inklusion in öffentlichen Einrichtungen zunehmend gelebt werde, hätten Einfluss auf die Produktentwicklung.

Die einladende Treppe der “Großen Schule” ist für Kinder im Rollstuhl ein nicht zu überwindendes Hindernis. Klassenkameraden nehmen sie, um aus dem Erdgeschoss ins Sekretariat oder aber in den Mathematik-Raum im Obergeschoss zu kommen (weitere Klassenräume wie ein Geschichtsraum, ein Chemieraum oder gar eine Turnhalle können zusätzlich erworben und hinzugefügt werden). Doch auch an das kleine Mädchen oder den Jungen, der gerade per Rampe den Schulbus mit seinem Rollstuhl verlässt, ist gedacht: Seitlich befindet sich ein moderner Aufzug, in den die Kinder ganz einfach mit ihren Rollstühlen hinein können. Sicherheitstüren schließen und schon geht es per Kinderhand hinauf in den ersten Stock. Klar, dass die Türen hier breit genug sind, um mit dem Rollstuhl hindurchzupassen und auch bei der Spielfläche darauf geachtet worden ist, dass einige Kinder – ganz so wie im reellen Leben – etwas mehr Platz benötigen.

Ist Euch schon einmal aufgefallen, dass Inklusion auch bei Playmobil eine Rolle spielt?

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Im Klassenraum ist genügend Platz zum Manövrieren mit dem Rollstuhl.

Inklusion gehört zur täglichen Erfahrungswelt der Kinder

Inklusion gehört im Gegensatz zu früheren Jahren immer mehr zur täglichen Welt der Kinder. “In der Produktentwicklung bemühen wir uns darum, Spielthemen so zu realisieren, wie Kinder sie sich vorstellen, sie aus ihrem eigenen Alltag und ihrer Erfahrungswelt kennen”, erklärt Playmobil auf Nachfrage. Neben eigenen Ideen und Recherchen des Playmobil-Kreativteams spielten auch Zuschriften mit Vorschlägen und Wünschen der kleinen und großen Fans eine Rolle.

Entstanden ist so auch die “Große Schule”: Sie vereint Ideen des Kreativteams mit der realen Lebenswelt der Kinder. Detailreich, verspielt und mit dem typischen Playmobil-Charme. Das Schulhaus ist komplett eingerichtet, hat Maße von 76 x 36 x 37 Zentimeter, eine abnehmbare digitale Schuluhr mit Analog-Optik zum Lernen der Uhrzeiten, Weckfunktion und natürlich mit beeindruckend echt klingendem Pausengong. Dazu gibt es neun Playmobilfiguren (und ein Lehrskelett), Tische, Stühle, einen Rollstuhl und so viel Zubehör, dass sich der Schulalltag perfekt nachspielen lässt.

Sogar eine erschreckend echt wirkende Spinne gehört mit dazu. Die aber kann man glücklicherweise in ein Terrarium sperren… ?

Die Schule verfügt über Rampen und ausreichend Platz zum Manövrieren. Links neben der Treppe fährt ein Aufzug ins obere Stockwerk. (Foto: Playmobil)

Verlosung eines Sets der “Großen Schule” von Playmobil

Nikolausüberraschung: Ein Set der “Großen Schule”, die erst im Juli 2018 auf den Markt gekommen ist, verlosen wir zusammen mit Playmobil. Derzeit ist die “Große Schule” bei vielen Händlern ausverkauft.

Falls Ihr mindestens 18 Jahre alt seid, eine Versandadresse in Deutschland habt und bereits Playmobil-Fan seid oder Playmobil kennen lernen wollt, macht doch einfach bei diesem Gewinnspiel unseres Adventskalenders mit!

Eure Aufgabe? Uns interessiert Eure Meinung zum Thema Inklusion! Wie wichtig findet Ihr Inklusion an Schulen? Und was haltet Ihr davon, dass Playmobil in der Großen Schule auf so viel Barrierefreiheit geachtet hat?

Für Eure Kommentare hier (pro Person ein Kommentar zu obiger Fragestellung) erhaltet Ihr je ein Los. Ein weiteres Los könnt Ihr Euch über Eure Teilnahme auf unserer Facebook-Seite “Kitamaus & Schulflöhe” sichern. Das Gewinnspiel startet am Donnerstag, 6. Dezember 2018 um Mitternacht und ist als Nikolaus-Türchen etwas länger geöffnet. Es schließt am Samstag, 8. Dezember 2018, um 5.59 Uhr. Ausgelost wird mit Hilfe einer kleinen Glücksfee spätestens am zweiten Advent. Aber Achtung: Nicht alle Gewinne unseres Kalenders kommen noch vor Weihnachten an! Unsere ausführlichen Teilnahmebedingungen findet Ihr hier:

Adventskalender 2018: Das sind die Teilnahmebedingungen

Der bürokratische Teil muss natürlich auch noch sein… 🙂 In den kommenden Wochen gibt es hier mehrere Gewinnspiele – Adventskalender-Gewinnspiele inklusive -, bei der Ihr entweder über Facebook und/oder den Blog teilnehmen könnt. Hier findet […]

13 comments


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Nadine
Über Nadine 313 Artikel
Nadine - Freie Journalistin, Redakteurin sowie Geprüfte Übersetzerin für Italienisch - und Mama einer zweijährigen Kitamaus, die das Leben ganz schön spannend macht.

16 Kommentare

  1. Ich finde es toll, dass das Thema Inklusion in der grossen Schule so umgesetzt ist. In unserem Lebensalltag gibt es viele Menschen mit Einschränkungen und gerade kleine Kinder sind da ganz unvoreingenommen und neugierig. Wickelplätze sind oft in den Behindertentoiletten und meine Lütte war immer total fasziniert von der Technik und Frage, wie ein Rollstuhlfahrer das dann so macht:-) und ich denke, Wissen bringt Verständnis und mit etwas Empathie die beste Basis für echte Inklusion, liebe Grüße Alexandra

  2. Inklusion ist ein wichtiges, aber auch schwieriges Thema.
    Zum einen MÜSSEN auch Menschen mit Einschränkungen ein Recht auf Integration im alltäglichen Leben haben und die Basis hierfür ist va der Abbau von Berührungsängsten und Vorurteilen. Das geht am besten im Kindesalter, da Kinder viel unvoreigenommener auf ihre Umwelt reagieren.
    Auf der anderen Seite ist es bis zur wirklichen Inklusion noch ein weiter Weg. Es ist ja nicht nur die Barrierefreiheit. Damit fängt es vielleicht an. Aber es geht weiter über die Akzeptanz von Diagnosen durch Lehrer, statt diese als Modeerscheinung ab zu tun, und reicht bis hin zur Verfügungstellung von Wickelmöglichkeiten für Kinder im Schulalter uvm.
    Außerdem hat sicher auch die Inklusion Grenzen in manchen Fällen leiden sowohl betroffenen Kinder, als auch die “normalen” Kinder in der Klasse unter der zwanghaften Inklusion, weil es einfach für besondere Fälle keine angemessene Möglichkeit der gemeinsamen Beschulung gibt. Dies darf dann aber nicht wieder in einem Ausschluß von der Gesellschaft enden. Vielmehr können hier zB Kooperationen zwischen Förderschulen und Regelschulen ebenfalls ihren Anteil zur Inklusion leisten.

  3. Ich finde das Thema wichtig und finde es richtig gut, wenn auch beim Spielzeug darauf geachtet wird. Auf diese Weise wird es etwas ganz selbstverständliches.

  4. Inklusion, wir haben 5 Kinder, leibliche und angenommene, zwei davon sind geistig Behindert. Wo ist die Inklusion? Es wird leider immer soviel darüber geredet, es ist schön das alles umgebaut wird. Es fehlen aber Menschen, die Inklusion begleiten. Sowie brauchen diese Kinder eine Lobby die sie erhört, die ist hier noch nicht erreicht. In Großstädten vielleicht aber bei uns auf dem Land nicht. Es gibt kaum Angebote, die Kitabetreuungszeiten bei solchen Kindern ist beschränkt und teilweise muss ein ganzes Elternteil komplett zu Hause bleiben. Ich wünsche mir vom Herzen, dass sich das irgendwann ändert. Liebe Grüße Thomas

  5. Ich finde es klasse, dass Playmobil daran denkt. Das ist mir bisher tatsächlich noch nicht aufgefallen. An den örtlichen Schulen hier wird auch schon viel in diese Richtung getan.

  6. Ich finds interessant, dass Playmobil das Thema aufgegriffen hat. Inklusion ist wichtig und Barrierefreiheit sollte selbstverständlich werden, daher ist es toll, dass es im Spielzeug integriert ist, als wäre es schon völlig normal!

  7. “Wissen bringt Verständnis und mit etwas Empathie die beste Basis für echte Inklusion.”

    – Das ist wirklich schön gesagt… 🙂 Ganz liebe Grüße zurück

  8. Hallo,

    das ist ein wichtiges Thema und ich finde es gut, das Playmobil versucht Aufklärung zu betreiben.
    Gerade bei den kleinen Kindern muss man anfangen.
    Es ist sehr wichtig schon im Kindergarten Inklusion zu betreiben, damit man aus den Kindern achtsame Wesen macht.Das Thema Mobbing fängt ja leider auch schon sehr früh an.

    Hauptsächlich sind da natürlich die Eltern gefragt.
    Ich mache selber mit meinem Sohn diverse Therapien wie Ergo und Logopädie und muss mir auch oft anhören, warum mein Sohn gewisse Sachen vielleicht einfach noch nicht kann.
    Daran sieht man einfach, dass viele Erwachsene einfach null Ahnung haben und nur nach der Norm leben. Deswegen ist es auch so wichtig die Kinder stark zu machen und sie einfach aufzuklären.

    Liebe Grüße Kerstin

  9. Total wichtig! Um das Thema kommt man doch gar nicht mehr herum, finde ich. Wir leben im Jahr 2018, da sollten alle Kinder und Menschen dieselben Chancen haben. Davon profitieren nicht nur die “behinderten” Kinder, sondern alle anderen auch, die sie kennenlernen dürfen. Gern mach ich beim Gewinnspiel mit, meine Tochter ist gerade in die erste Klasse gekommen in einer Schule, in der Inklusion einigermaßen gut gelebt wird.

  10. Inklusion ist ein sehr wichtiges Thema… inwiefern es in der Schule nochmal besonders im Fokus steht, bzw. wie es gehandhabt wird, werde ich erst sehen, wenn meine Tochter im Sommer zur Schule kommt. Toll finde ich, dass bereits im Kindergarten so “herrlich normal” damit umgegangen wird. Alle sind gleich. Punkt.
    Das Playmobil den Inklusionsgedanken aufgreift, finde ich grossartig! Liebe Grüsse! ❤

  11. Guter Beitrag und gutes Produkt von Playmo, das ich gerne gewinnen würde.

    Inklusion ist wichtig. Ich habe eine behinderte Schwester. Ich weiß daher leider auch, dass bisherige Versuche und Konzepte leider in der Realität zum Scheitern verurteilt sind. Da sollte die Politik mal Menschen aus der Realität befragen und mehr miteinbeziehen.

    LG Alexandra

  12. Unsere Tochter hatte bis zu unserem Umzug 4 Inklusionskinder (mit geistige Einschränkungen) in ihrer Klasse an der örtlichen Grundschule. Generell finde ich Inklusion sehr gut, man muss aber für ein ausgewogenes Verhältnis und eine gute Betreuung durch zusätzliche Sonderpädagogen sorgen, nur dann ist es aus Sicht der Inklusionskinder, die sonst nicht genügend Förderung bekommen, und auch der anderen Kinder sinnvoll.

  13. Ich finde Inklusion sehr wichtig. Nicht nur auf die Schule und Kinder bezogen.

    Auch im Alltag sollten wir alle anfangen und mal wieder etwas auf unsere Mitmenschen achten. Grade die Junge Generation hat einiges aufzuholen und nicht nur Menschen mit einer Einschränkung zu respektieren sondern auch als Gleichwertig anzusehen. Jeder Mensch hat das Recht darauf respektiert zu werden. Und da finde ich es gar nicht mal schlecht das Play mobil mit dieser Idee einen Impuls in die richtige Richtung setzt. Hier könnte sich der ein oder andere Hersteller mal ein Beispiel dran nehmen.

  14. Sehr spannend! Schön, dass sich die Spielzeugindustrie ihrer Vorbildwirkung bewusst wird und auch besondere Situationen in das alltägliche Spiel einbindet 🙂 Top!

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