[Rezension] “Eule findet den Beat”: Musik macht froh wie Schokolade

Die kleine musikliebende Eule würde nur zu gern selbst einen Song schreiben. Nur wie macht man das überhaupt? Foto: Mareike Kuhn

Die kleine musikliebende Eule ist zurück im Wald. Doch der kommt ihr auf einmal so seltsam still vor. Ihr Freund Tausendfüßler ahnt, dass sie die Musik vermisst und schenkt ihr kurzerhand eine Ukulele. Eule ist begeistert und will sofort drauflosspielen und ihren ersten eigenen Song schreiben. Doch wie macht man das überhaupt? Bei ihr  kommt irgendwie nur Geschrammel dabei raus. Eule begreift schnell, dass es ohne Gefühle eher schwierig ist, Musik zu machen.

Auf ihrer Suche nach Antworten, was es braucht, um ein eigenes Lied zu komponieren, stellt die blaugelbe Eule nicht nur ein Konzert im Wald auf die Beine. Sie lernt auch, dass Musik als Sprache der Gefühle bezeichnet wird. So trifft sie unter anderem auf Eichhörnchen, die ein Liebes-Duett für ihre neugeborenen Kinder geschrieben haben, und auf einen Igel, der sich über den im Wald abgekippten Müll aufregt und seine Wut in einem fetzigen Rocklied zum Ausdruck bringt.

Eule hört dem rhythmischen und antreibenden Beat der Ameisen zu, und bringt ein Murmeltier dazu, seine Angst vor Monstern mit einem Lied zu überwinden. Mit ihrer Freundin Wölfin träumt sie sich bei Vollmond bei wunderschön anzuhörenden melancholischen Klängen zu ihren Freunden in der Ferne.

Doch es will ihr einfach nicht gelingen, einen eigenen Song zu schreiben. Sie übt verbissen, bis sie auf eine munter trällernde Haselmaus trifft. Sie macht Eule klar, dass einem das nur die Freude an der Musik verdirbt. Kreativ zu sein, kann eben auch bedeuten, loszulassen, einfach mal einfach nur so vor sich hinzusingen. Denn Quatsch-Singen ist so gesund wie Spinat, und Musik macht eigentlich so froh wie Schokolade. Der reggae-mäßige, chillige Song der Haselmaus macht so mächtig gute Laune, dass Eule Purzelbäume in der Luft schlägt und ihr alle Sorgen dabei aus den Federn flattern.

Und dann ist es soweit – das Konzert der Gefühle beginnt. Doch Dachs hat dermaßen Lampenfieber, dass er sich unter der Bühne versteckt. Eule macht ihm Mut, seinen Mut-Hit mit erhobenem Haupt auf der Bühne zu schmettern – und schließlich steht sie dort selbst. Sie drückt ihre Ukulele an die Brust – und spielt ihr erstes eigenes Lied.

Wenn aus kleinen Kids grölende Tanzbärchen werden

“Eule findet den Beat” ist ein süßes Hörspiel für Kinder. Nina Addin, Christina Raack und Charlotte Simon bringen die Geschichte in kurzen, zauberhaft erzählten Szenen rüber. Die Sprache ist kindgerecht, aber nicht kindlich-naiv. So streuen sie so wunderbare Formulierungen ein, die einem richtig nahe gehen und sich wie eine wohlige Decke um einen legen. Sie scheuen sich auch nicht, ab und an einen Fachbegriff fallen zu lassen, der im Kontext auch für Kinder im Kindergartenalter verständlich ist. Die Geschichte ist teilweise sehr witzig, packt aber auch ernste Themen an wie das Müllproblem oder auch, dass es erlaubt ist, wütend oder traurig zu sein.

Das Mittlerweile dritte Abenteuer der Hörspiel-Reihe “Eule und der Beat” überzeugt auch und vor allem mit der Musik. Denn es ist handgemachte Musik, die nicht mal eben schnell am Rechner produziert wird, weil sie ja nur für Kinder ist. Die Kids werden in den Liedern aber nicht nur zum bloßen Zuhören verdonnert. Die Songs und deren Texte machen Lust, zu tanzen und lauthals mitzusingen. Im Fall von unserem Vierjährigen ist es eher ein mitgrölendes Tanzbärchen…

Dank des liebevoll gestalteten Booklets mit kleinen Szenen, die die Songtexte bebildern, bleiben auch die ganz kleinen Zuhörer am Ball – unser Vierjähriger beispielsweise hört gerne Geschichten und Musik – aber er braucht noch einen visuellen Ankerhaken, um auch konzentriert bei der Geschichte zu bleiben.

KURZEINSCHÄTZUNG: Ein zauberhaftes Musik-Hörspiel für Kita- und Grundschüler. Die witzige und lehrreiche Geschichte wird in kurzen, süßen Szenen erzählt. Die Musikstücke laden zum lauthals Mitsingen und Tanzen ein.

 

Weitere Infos zum Musik-Hörspiel

• Titel: Eule findet den Beat – mit Gefühl

• Eule-Macherinnen: Nina Addin, Christina Raack und Charlotte Simon

• Label: noch mal!!! (Universal Music Family Entertainment)

• Hörspieldauer: CD 1 (Hörspiel) ca. 69 Minuten; CD 2 (alle Songs), ca. 29 Minuten

• ASIN: B083XX3QVP

• Preis: 14,69 Euro

• Empfohlenes Alter: 3 bis 8 Jahre / Kitamaus-Einschätzung: passende Alterangabe

Direkt bestellen könnt Ihr die Audio-CD hier (Amazon-Partnerlink).

Mareike
Über Mareike 25 Artikel
Freie Journalistin und Redakteurin, ab und zu auch Proofreaderin für ein Übersetzungsbüro. Außerdem Mama eines Dreijährigen, der sie liebend gern auf Trab hält.

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