Vorweg: Die Idee, ein Kinderbuch gleich in mehreren Sprachen aufzusetzen ist toll. Ein guter Beitrag zur Integration, zum Sprachenlernen, zum Wecken von Neugierde auf andere Sprachen. Umgesetzt in dem Buch “Das kleine Farben-Einmaleins”, das im Tyrolia Verlag erschienen ist. Die mehrsprachige Ausgabe ist in Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch und “Kroatisch-Bosnisch-Serbisch-Montenegrinisch” geschrieben. Sie könnte für das empfohlene Lesealter von 24 Monaten bis 4 Jahren einen so wichtigen Beitrag leisten.
Das “Farben-Einmaleins” gibt Rätsel auf
Könnte – denn nach der Lektüre dieses Buches bleibt man etwas ratlos zurück. Dem Einmaleins liegt der Zahlenbereich von 1 bis 10 zugrunde. Das Farben-Einmaleins endet jedoch abrupt bei der 7. Die Idee an sich ist nett: Kinder könnten mit diesem Buch gemeinsam mit fremdsprachigen Klassenkameraden Zahlen lernen. Sie erhalten zwar ein Gefühl für die Sprachmelodie anderer Sprachen, jedoch nicht für Übersetzungen. So singt der Frosch im Deutschen ein “Mittagsquakkonzert”, hüpft im Englischen jedoch von Blatt zu Blüte. Nicht ganz das, was man bei einer “mehrsprachigen Ausgabe” erwartet.
Die grundsätzliche Idee jedoch bleibt: das Lernen von Zahlen. Mal können Frösche gezählt werden, mal die Hühner auf der Stange, ein anderes Mal Flamingos. Die Illustrationen sind hochwertig und es gibt viel zu entdecken – ganz so, wie kleine Kinder es mögen. Das Zählen allerdings fällt teilweise schwer. Die Flamingos etwa sind derart ineinander verschlungen, dass es sogar einem Erwachsenen erst auf den zweiten Blick gelingt, die einzelnen Tiere auseinanderzuhalten. Das Zählen ist damit für die anvisierte Altersgruppe zumindest anfänglich noch kompliziert. Das “Farben-Einmaleins” bleibt zudem aufgrund des fehlenden Zahlenbereichs von 8 bis 10 etwas irreführend. Warum nur wurden diese Zahlen des Einmaleins nicht berücksichtigt? Kinder lernen zunächst bis 10 zu zählen und auch in Grund- oder auch schon Vorschulen werden die Zahlen 1 bis 10 komplett eingeführt.
Fazit zur Sprach- und Leseförderung
Man mag dies ebenso wie die nur zeitweise Verfolgung eines Reimschemas unter künstlerischer Freiheit verbuchen. Bücher bleiben natürlich auch Geschmackssache, aber aus dieser tollen Idee hätte man sehr viel mehr machen können. Die mehrsprachige Variante des bereits zuvor auf Deutsch erschienenen “Kleinen Farben-Einmaleins” von Reinhard Ehgartner (Autor) und Helga Bansch (Illustratorin) ist, so ist es im Buch erwähnt, im Zuge des Projekts “Initiativen zur Sprach- und Leseförderung im Bereich innovativer Elternbildung” entstanden. Ein Projekt, das sicher lobenswert ist. Doch die Sprach- und Leseförderung für Zwei- bis Vierjährige bleibt in diesem Fall leider (und das ist wirklich schade!) fraglich…
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