Die Botschaft der Polizei Hagen ist klar: “Kinderfotos gehören nicht ins Internet”. Mit einem Facebook-Post richtete sich die Polizei auf dem “kurzen Dienstweg” an die breite Öffentlichkeit, appellierte daran, keine Fotos der eigenen Kinder auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerken zu posten. Auch Kinder hätten eine Privatsphäre.
Zwar posten Eltern voller Stolz Fotos ihrer Kleinen. Doch Schnappschüsse vom Strand, der kleine Nackedei im Planschbecken – viele veröffentlichte Bilder der Sprösslinge seien nicht selten für Jedermann sichtbar, da Eltern oft keine entsprechenden “Sicherheitsvorkehrungen bei den Privatsphäre-Einstellungen” getroffen hätten: “Vielleicht finden Sie die Fotos heute süß, Ihrem Kind sind die in ein paar Jahren aber endlos peinlich. Oder Ihr Kind wird damit sogar gemobbt. Noch schlimmer: Pädophil veranlagte Menschen bedienen sich solcher Fotos und nutzen sie für ihre Zwecke bzw. veröffentlichen sie an anderer Stelle.”
Das Internet vergesse nichts, heißt es weiter – wohl in Hinblick auf die Schwierigkeiten, einmal gepostete und weiterverbreitete Inhalte wieder aus dem Netz zu löschen. “Kinderfotos haben in sozialen Netzwerken grundsätzlich nichts zu suchen”, wird die Polizei daher noch einmal ganz konkret – und gibt auch gleich einen Tipp: “Zeigen Sie die Bilder von Ihren Kleinsten der Oma, dem Opa, der Tante, dem Onkel, Freunden und Bekannten lieber persönlich. Es ist doch auch viel schöner, gemeinsam darüber zu sprechen und zu schmunzeln.”
Die vor knapp drei Jahren gepostete Nachricht kursiert weiterhin im Netz. “Gut so”, kommentierten die Hagener Beamten bereits zuvor. Da waren mehr als 17 Millionen Menschen auf ihren Aufruf aufmerksam geworden. Mittlerweile wurde der Post mehr als 335.000 Mal geteilt und mehr als 174.000 Mal geliked. Fast 6000 Personen kommentierten zudem. Doch nicht alle standen hinter der Botschaft. Während ein Teil der Eltern konsequent auch schon zuvor keine Kinderfotos im Netz postete, gaben andere an, mit Stolz Bilder ihrer Kinder zu veröffentlichen. Ganz einfach, weil sie Teil ihres Lebens wären und sie sich nicht von “Panikmache” einschränken lassen wollten. Auf das Posten von Kinderfotos im Netz zu verzichten, sei gar “realitätsfremde” schrieb ein User.
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