Leben im Sperrgebiet: Wie erklärt man Kindern das Coronavirus?

Wie erklärt man das mit dem Coronavirus eigentlich seinen Kindern? Wir haben uns für die einfache Variante entschieden: “Wir dürfen momentan nicht raus, weil viele Leute krank sind. Und um uns nicht anzustecken, bleiben wir zu Hause.” Braucht es mehr für ein gerade vierjähriges Kind? Meiner Meinung nach nicht. Trotzdem ist auch Vierjährigen der Begriff “Coronavirus” geläufig. Das zeigt sich auch bei Sprachnachrichten, die die Kinder mit Hilfe der Eltern an ihre Freunde verschicken würden.

“Draußen ist das Coronavirus…”

“Ich möchte gerne mit dir spielen!”

“Das geht leider nicht. Draußen ist das Coronavirus.”

Genau, draußen irgendwo. Aber wo? Jenseits der Wohnungstür ganz sicher. Denn zu Hause kann uns nichts passieren – sofern sich nicht einer von uns ansteckt und dieses Virus mit nach Hause bringt. Aber wo draußen weiß man eben nicht. In unserem Haus gibt es einen Corona-Verdachtsfall, eine Freundin von mir (ganz liebe Grüße an dieser Stelle, ich denke ganz ganz fest an Dich!) liegt seit gestern mit Symptomen im Krankenhaus und bekommt zusätzlichen Sauerstoff. Über ein oder zwei Ecken kennen wir Personen, die wegen des Coronavirus verstorben sind. Verwandte von Freunden der Familie.

Alles Details, mit denen wir ein kleines Kind nicht belasten werden. Dennoch gibt es wertvolle Medienangebote, die auch Kindern beim Verstehen helfen können…

Youtube-Filme rund um das Coronavirus

Auf Youtube etwa findet Ihr mehrere Filme, die Kindern das Coronavirus erklären. Die, die mir für die Altersgruppe der Vorschulkinder besonders gefallen haben, waren zwei. Eines von Playmobil, ein anderes

Das von Playmobil erklärt deutlich, warum Oma und Opa besonders gefährdet sind und wie einfach sich das Coronavirus übertragen lässt.

Ein ebenfalls sehr gutes Video ist das der Stadt Wien, die die Sache mit dem Coronavirus Kindern ganz einfach erklärt:

Kostenloses eBook für Kinder von Beltz & Gelberg

Ganz neu ist jetzt ein Angebot des Verlages Beltz & Gelberg, der mit “Coronavirus – Ein Buch für Kinder” Eltern bei der Vermittlung von kindgerechten Infos rund um das Coronavirus unterstützen will. Besonders: Das Buch steht als eBook nicht nur kostenlos zum Download bereit und ist zusammen mit Lehrern, Kinderpsychologen sowie Prof. Graham Medley von der London School of Hygiene & Tropical Medicine entwickelt worden, sondern ist gar von keinem Geringeren als Axel Scheffler illustriert worden. Und den kennen und lieben Kinder durch den “Grüffelo” und andere Geschichten, die häufig zusammen mit Julia Donaldson entstanden sind.

Dazu wird Axel Scheffler auch vom Verlag Beltz & Gelberg zitiert: “Ich finde es ungemein wichtig, dass Kinder und Familien Zugang zu guten und verlässlichen Informationen in dieser Krise haben und ich hoffe, dass die große Popularität der Bücher, die ich zusammen mit Julia Donaldson gemacht habe, dazu beitragen kann, dass dieses digitale Buch viele Kinder erreicht.”

Das eBook könnt Ihr ganz einfach (nach vorheriger Registrierung) über diesen Link downloaden: https://www.beltz.de/kinder_jugendbuch/produkte/produkt_produktdetails/44094-coronavirus.html

Unsere Woche zu Hause…

Ihr habt es sicher schon gemerkt: Momentan bin ich fast nur noch auf Facebook unterwegs und schreibe hier viel weniger als sonst. So langsam zehrt die wochenlange Ausgangssperre doch etwas an den Nerven – und viele Nachrichten wiederholen sich. Die Zahlen gehen rauf und runter, die Todeszahlen sind jeden Abend nach wie vor erschreckend und die Situation an den Krankenhäusern zwar etwas entspannter als sonst, aber für Mediziner und Pfleger ist sie nach wie vor nicht ohne. Wir haben Glück und sind gesund – und so sehr wir auch eingeschränkt sind: Man gewöhnt sich an vieles. Deshalb also viel weniger ausführliche Texte als sonst auf dieser Seite. Dabei ist mein eigentliches Arbeitspensum aufgrund der Krise stark eingebrochen. Mein wichtigster Auftraggeber fällt in diesen Wochen weg, Verlage sind in Kurzarbeit… Aber wem sage ich das? Auch viele von Euch werden betroffen sein.

Was wir in dieser Woche gemacht haben?

  • Wir haben viel gespielt (allerdings können Vierjährige das eindeutig besser und ausdauernder als Eltern!).
  • Meine Liebe zu Büchern ist wieder aufgeflammt. Jeden Abend gönne ich mir zumindest eine halbe Stunde. Derzeit mit dem Buch “Schwesterherz” (Amazon-Link).
  • Auf unserem Balkon sieht es immer netter aus. Die Blumen wachsen. Bin gespannt, wann erste Blüten zu sehen sind.
  • Der Online-Unterricht für die Kitakinder klappt immer besser: Dreimal pro Woche gibt es in Kleingruppen mit nur fünf Kindern der Gruppe Unterricht. Hier ist ja alles recht verschult. Es werden spielerisch Buchstaben gelernt und gesucht, neue Wörter auf Englisch gelernt und es wird gemeinsam gebastelt und gebacken (beim ersten Online-Backen hatte ich tatsächlich etwas Angst um meinen Laptop). 🙂
  • Über Amazon habe ich ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin im hohen Norden verschickt. Ohne Verpackung zwar (wird leider gerade nicht mit angeboten), aber dafür sollte es pünktlich da sein. Den Link zum Geschenk gibt es an dieser Stelle nicht, da ich mir sicher bin, dass Du ihn klicken würdest, Hanna. Deshalb Stillschweigen an dieser Stelle.
  • Wir basteln und basteln. Vielleicht poste ich das ein oder andere Foto demnächst mal auf Facebook. Bunte Bilder statt Masken und Einweg-Handschuhen. Das muss auch mal sein…
  • Wöchentlicher Supermarkt-Ausflug (macht der Mann). Nach wie vor: Es gibt hier absolut KEINE Versorgungsengpässe und wir werden hervorragend mit allem beliefert. Vielen Dank dafür!
  • Besprochen habe ich außerdem ein Kinderbuch, das leider für einige an Bedeutung gewonnen hat, da sie durch das Coronavirus oder andere Umstände liebe Menschen verloren haben. Hier (Klick) geht es zur Rezension von “Überall und irgendwo”.

Ihr könnt diese Seite natürlich auch ganz einfach teilen, falls Ihr Freunde oder Bekannte habt, die sich für die Situation in Italien interessieren. Passt auf Euch auf! <3

Gepostet von Coronavirus in Italien am Samstag, 14. März 2020

Die Zahlen vom Abend: 25. April 2020

Und hier sind die Zahlen, die am Abend des 25. April 2020 vom italienischen Zivilschutz bekannt gegeben worden sind:

  • bisherige Gesamtzahl aller positiven Tests: 195.351
  • neue Coronafälle im 24-Stunden-Zeitraum: 2357
  • Todesfälle insgesamt: 26.384 (davon 415 im 24-Stunden-Zeitraum)
  • Gesamtzahl der Genesenen: 63.120
  • aktuell erkrankte Personen: 105.847
  • Patienten in kritischem Zustand: 2102

Die Situation in den Marken

Aber jetzt zu den Marken, zu denen ich zuletzt vor zwölf Tagen ausführlicher geschrieben habe. Bislang wurden in den Marken 6058 Personen positiv getestet, in den letzten anderthalb Wochen sind also noch einmal rund 700 Personen hinzugekommen. 854 Personen im Alter zwischen 27 und 97 Jahren sind verstorben, 1912 Personen gelten in den Marken als genesen oder aber haben das Krankenhaus nach dortiger stationärer Behandlung verlassen können (beide Personengruppen werden hier nun zusammengezählt, so dass NICHT mehr klar ersichtlich ist, wie viele Personen sich komplett erholt haben). Die erste Person in den Marken wurde am 25. Februar 2020 positiv getestet.

Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerungszahl in den Marken von 1.525.271 Personen beträgt das Ansteckungsrisiko derzeit 1: 251Da in Italien davon ausgegangen wird, dass die Dunkelziffer der positiven Personen in etwa zehnmal so hoch ist, ist auch das Ansteckungsrisiko um ein Vielfaches höher als hier angegeben.

Aktuell sind 747 Personen in den Marken wegen des Coronavirus in den Krankenhäusern untergebracht, es zeigt sich also mit rund 300 Patienten weniger eine merkliche Entlastung der Krankenhäuser. Das spiegelt sich auch auf den Intensivstationen wieder. Während dort vor anderthalb Wochen noch 108 Personen lagen, benötigen derzeit 58 Personen eine intensivmedizinische Behandlung. Die Zahl der Personen in einem kritischen Zustand hat sich also nahezu halbiert. Auf der Intensivzwischenpflege sind 151 Personen untergebracht. Das sind 90 Personen weniger als noch vor zwölf Tagen.

Alle bisherigen Texte zum Coronavirus könnt Ihr hier nachlesen: “Blick ins Ausland” – Alles zu Corona…

Nadine
Über Nadine 313 Artikel
Nadine - Freie Journalistin, Redakteurin sowie Geprüfte Übersetzerin für Italienisch - und Mama einer zweijährigen Kitamaus, die das Leben ganz schön spannend macht.

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