Die erste Regelblutung ist für Mädchen ein ganz sensibles Thema. Viele fühlen sich unsicher und es ist ihnen peinlich, mit den Eltern über so ein intimes Thema wie die Menstruation zu reden. Besonders traumatisch kann es werden, wenn Blutflecken auf der Kleidung für jeden sichtbar sind. Nichtsdestotrotz musste in England eine Schülerin in blutiger Kleidung im Unterricht sitzen. Ihr Lehrer hatte ihr den Gang zur Toilette während der Schulstunde verweigert, da die Elfjährige keinen “Toilettenpass” besaß.
Elfjährige durfte nicht auf die Toilette
Wie der “Mirror” berichtete, hatte sich die Mutter des Kindes, die anonym bleiben möchte, an die Medien gewandt, um ihrem Ärger über die “Hastings Academy” in East Sussex Luft zu machen. Ihre Tochter sei an jenem Tag mit blutiger Unterwäsche, blutiger Strumpfhose und blutigen Shorts nach Hause gekommen, weil der Lehrer sie nicht auf die Toilette gelassen habe. Die Elfjährige habe ihre erste Menstruationsblutung gehabt, die recht stark gewesen sei. Am Samstag hätte die Blutung begonnen. Obwohl die Mutter ihrem Kind angeboten hatte, es am Montag wegen der Menstruation zu Hause zu lassen, hatte das Mädchen pflichtbewusst in die Schule gewollt.
Trotz ihrer prekären Situation entschied der Lehrer, dass das Kind im Unterricht bleiben müsse. Damit folgte er einem neuen “Toilettenpass-System”, das die Schule eingeführt hatte, um zu verhindern, dass Schüler während der Unterrichtsstunden ungerechtfertigt Pausen einlegten. Bedeutet: Toilettengänge nur wegen der offiziellen Schulpausen oder gegen Vorlage eines “Toilettenpasses”, der nur aufgrund eines ärztlichen Attestes ausgestellt wird. Da die Elfjährige solch einen “Toilettenpass” jedoch nicht besaß, musste sie blutend im Unterricht sitzen bleiben.
Angst vor nächster Menstruation
“Sie hat jetzt Angst, dass sie das Blut mit ihrem Rock wegwischen muss, sollte es einmal bis auf den Stuhl durchbluten”, so die verärgerte Mutter über ihre eingeschüchterte Tochter. Weil die Mutter direkt ankündigte, zum Arzt zu gehen, hatten weibliche Bedienstete der Schule sie gefragt, was sie ihrer Tochter denn vom Arzt verschreiben lassen wolle, um die Blutung einzudämmen. “Aber ich bin nicht damit einverstanden, meiner Tochter etwas verschreiben zu lassen, das etwas stoppt, das ganz natürlich ist.” Der Arzt jedenfalls hatte sich voller Unverständnis für das Vorgehen der Schule direkt einverstanden gezeigt, dem Kind ein ärztliches Attest auszustellen, damit das Mädchen auch während der Schulstunden zur Toilette gehen kann.”
Die University of Brighton Academies Trust, die Betreiber der Hastings Academy ist, zeigte sich gegenüber dem “Mirror” betroffen und äußerte Bedauern, dass man bei der Schülerin und ihrer Familie für Unmut gesorgt hätte. Man lege großen Wert auf das Wohlbefinden der Schüler, hätte den “Toilettenpass” aber eingeführt, um den Missbrauch von Toilettenpausen während der Unterrichtsstunden zu verhindern. Die Einführung des neuen Systems habe das Problem des Toiletten-Pausenmissbrauchs in den Griff bekommen. In diesem speziellen Fall hätte man der Siebtklässlerin direkt am nächsten Morgen einen “Toilettenpass” ausgestellt…
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