Eine weitere Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes soll vor allem Kindern helfen. Geplant ist eine Ausweitung des Rauchverbots auf allen Spielplätzen und in Räumen, in denen Kinder betreut werden, sowie vor Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen. Zumindest in Berlin. Denn dort hat Gesundheitssenatorin Dilek Kolat beschlossen, den Entwurf des 2. Änderungsgesetzes des Nichtraucherschutzgesetzes beim Abgeordnetenhaus einzubringen.
Rauchverbot auf Spielplätzen
Keine rauchenden Eltern oder Jugendlichen mehr auf Spielplätzen, keine Qualmer mehr vor Krankenhäusern: “Es ist längst erwiesen, dass Tabakrauch nicht nur denen schadet, die selbst rauchen, sondern auch den Passivraucherinnen und Passivrauchern”, so Dilek. Gerade Kinder litten häufiger unter den Schadstoffen und entwickelten aufgrund des Passivrauchens unter anderem akute und chronische Atemwegserkrankungen sowie Mittelohrentzündungen. Selbst kleinste Mengen bestimmter Substanzen im Tabakrauch seien erbgutschädigend oder krebserzeugend. Rauchverbote seien der einzig wirksame Schutz, denn Lüftungssysteme und Filter würden nur zum Teil einzelne Substanzen der über 4.000 chemischen Bestandteile des Tabakrauchs entfernen, von denen über 70 nachweislich krebserzeugend sind.
Empfindliche Bußgelder bei Verstößen
Für die Berliner Senatorin Grund genug, auch die Bußgelder bei Verstößen anzuheben. Wer zuvor trotz eines Rauchverbots zum Glimmstängel griff, musste zwischen 100 und 1000 Euro Bußgeld zahlen. In Zukunft sollen bei Verstößen zwischen 500 und 10.000 Euro fällig werden. Das übrigens nicht nur bei der klassischen Zigarette, sondern auch bei E-Zigaretten, Tabakerhitzern und E-Wasserpfeifen.
Ein ähnlicher Gesetzesentwurf in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Mai im dortigen Landtag jedoch abgeschmettert. SPD und CDU hatten mit ihrer Mehrheit dagegen gestimmt. CDU-Parlamentarier Sebastian Ehlers betonte im Frühjahr gegenüber dem Nordkurier, dass nach seiner Erfahrung nicht das Rauchen das große Problem auf Kinderspielplätzen sei, sondern es seien vielmehr Vermüllung und Hunde. Einzelne Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern hielten jedoch an einem kommunalen Rauchverbot auf Spielplätzen fest.
In den Bundesländern Bayern, Bremen, dem Saarland, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist das Rauchverbot auf Spielplätzen im Nichtraucherschutzgesetz bereits verankert. Dennoch finden sich auch hier immer wieder Kippen auf Spielplätzen.
Was für Erfahrungen habt Ihr gemacht? Gibt es auf den Spielplätzen in Eurem Heimatort ein Rauchverbot? Sprecht Ihr Raucher auf Spielplätzen an und fordert sie auf, vom Spielplatz zu verschwinden? Haben Eure Kinder im Sandkasten schon einmal Kippen gefunden? Und was haltet Ihr generell von einem Rauchverbot auf Spielplätzen?
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