Die Inspiration kam von der Facebook-Gruppe „Boekenjagers“. Daraus haben zwei Grundschullehrerinnen aber ein ganz eigenes Projekt gemacht. „Die Büchersuche schien uns eine prima Idee zu sein, um die Kinder zum Lesen anzuregen“, erzählt Ils. Daher hat sie zusammen mit einer Kollegin eine Bücherjagd für zwei vierte Klassen an der Grundschule Weg-Wijzer (zu Deutsch Wegweiser) in Dessel, einer Stadt in der belgischen Provinz Antwerpen, organisiert.
Die Bücher kamen von einer Bibliothek, die diese Bücher aussortiert hat. Ein Bekannter hat zudem noch einige Bücher zugeschossen. All diese Bücher haben die beiden Lehrerinnen fotografiert und mit einer kurzen Inhaltsangabe versehen. „Die Fotos und die Texte haben wir einschweißen lassen und an einer Wäscheleine in unserer Schule aufgehängt“, erzählt Ils. Aber damit waren die Vorbereitungen noch nicht abgeschlossen.
Vorbereitungen für das Bücherjagdprojekt
„Wir haben zudem ein Infobriefchen aufgesetzt, das wir den Büchern beigelegt haben.“ Darauf stand der Hinweis, dass es sich um ein Bücherjagdprojekt der Grundschule Weg-Wijzer handelt und dass man dieses Buch bitte liegen lassen möchte. Die beiden Lehrerinnen haben die Bücher zudem mit einem Stempel der Schule und einem Etikett versehen. „Danach konnten wir echt starten“, so Ils.
Alle 37 Schüler der vierten Klassen durften sich ein Buch aussuchen und es verstecken. Das Foto vom Versteck wurde zusammen mit dem Foto des betreffenden Buches an der Wäscheleine aufgehängt. Wer Lust hatte, ein bestimmtes Buch zu suchen, durfte das Foto von der Wäscheleine abnehmen. „So wollten wir vermeiden, dass mehrere Schüler Jagd auf ein und dasselbe Buch machen, und sie und ihre Eltern es womöglich satt bekommen, sich stets für nichts und wieder nichts auf die Suche zu begeben“, erklärt Ils den betriebenen Aufwand.
Bücherjagdprojekt sollte zum Lesen motivieren
Wenn ein Schüler ein Buch gefunden hatte, gab er kurz Bescheid. „Wenn einem Schüler ein Buch aber so gar nicht gefallen hat, musste er es auch nicht zu Ende lesen. Das Ziel war vorrangig, die Kinder zum Lesen zu motivieren. Wir wollten sie nicht zwingen, Bücher auch auszulesen“, sagt Ils.
Wer sein gefundenes Buch wieder abgegeben hatte, durfte dafür ein anderes Buch wieder verstecken. Wer kein Buch gelesen und zurückgegeben hatte, durfte auch kein Buch verstecken. „Wir wollten dadurch vermeiden, dass sehr viele Bücher versteckt, aber nur wenige gesucht wurden“, so Ils.
Die Büchersuche haben die beiden Lehrerinnen im vergangenen Schuljahr durchgeführt. Das Projekt hat sich über gut einen Monat erstreckt – von Ende September bis zu den Herbstferien. „Einige Schüler waren von der Bücherjagd so begeistert, dass sie es unbedingt noch einmal machen wollten“, berichtet Ils. Daher hätten sie im dritten Trimester noch eine Bücherjagd organisiert. „Ungefähr die Hälfte der Schüler hat dabei mitgemacht.“ Dieses Mal durfte jeder Schüler sich ein Buch aussuchen, das er lesen wollte. Ein Mitschüler hat es dann versteckt. Im kommenden Schuljahr wollen die beiden Lehrerinnen das Projekt wiederholen.
Noch mehr zur Gruppe “De Boekenjagers” könnt Ihr hier lesen: http://kitamaus.de/2018/09/05/happy-hunting-wie-man-vom-buchsammler-zum-buchjaeger-wird/
Hinterlasse jetzt einen Kommentar