EU-Bericht: Die meisten deutschen Badegewässer sind sauber

Foto: Jacob Lund / Adobe Stock

Die meisten deutschen Badegewässer sind sauber und verfügen über eine ausgezeichnete oder gute Wasserqualität. 98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllen damit die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Das teilte nun das Umwelt-Bundesamt mit. 91 Prozent der Badegewässer wurden sogar mit “ausgezeichnet” bewertet.

 

Eine Übersicht über aktuelle Untersuchungen findet sich hier: https://www.umweltbundesamt.de/wasserqualitaet-in-badegewaessern. Verlinkt wird über diese Seite zu den Internetseiten der jeweiligen Bundesländer, die wiederum Auskunft darüber geben, wie die Wasserqualität in der Region bewertet wurde. Individuelle Berichte zu einzelnen Badegewässern hingegen finden sich meist an den Wasserstellen selbst. Dort ist auch einsehbar, welche Verschmutzungsquellen (zum Beispiel Abwassereinleitungen) es gibt, oder ob andere Gefahren für die Badenden lauern. Das könnten zum Beispiel Cyanobakterien, also Blaualgen, sein.

 

Was genau sind Cyanobakterien und wie kann man sie vermeiden?

Wie das Land Schleswig-Holstein informiert, können Cyanobakterien giftig sein. Ihr Kontakt mit der Haut oder ihr Verschlucken können zu Hautreizungen, Quaddeln, Erbrechen, Durchfall, Atemnot oder Übelkeit führen. Die Giftwirkung könne steigen, wenn an mehreren Tagen hintereinander blaualgenhaltiges Wasser geschluckt werde. Auch Hund und andere warmblütige Tiere seien gefährdet. Das übermäßige Vorhandensein von Cyanobakterien erkennt man vorrangig an einer blaugrünen Trübung des Wassers. Dazu ein Tipp des Bundesumweltamtes: “Bis zu den Knien ins Wasser gehen – wenn man seine Füße nicht mehr sieht, sind zu viele Cyanobakterien im Wasser.” Dann sei das Baden in diesem Gewässer zu vermeiden. 

 

Gibt es viele Probleme mit Blaualgen in Deutschland?

Laut Auskunft des Bundesumweltamtes wurden 2017 nur acht deutsche Badegewässer mit “mangelhaft” bewertet. 20 Badegewässer waren während der gesamten Saison geschlossen. Ursachen für die Schließungen seien Sanierungsarbeiten, das Fehlen eines Betreibers oder zu wenig Badende gewesen. Nur in drei Fällen habe man die Badegewässer wegen schlechter Wasserqualität oder wegen Cyanobakterien (Blaualgen) geschlossen. 2016 habe es ähnliche Ergebnisse gegeben.

Wie häufig werden Badegewässer in Deutschland untersucht?

Behörden untersuchen regelmäßig die Wasserqualität in den Gewässern der Bundesländer. In der Badesaison 2017, so heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltamtes, seien 2287 deutsche Badegewässer untersucht worden. Insgesamt habe man 13.382 Wasserproben entnommen und diese ausgewertet. Von diesen Badegewässern lägen 366 an den Küsten der Nord- und Ostsee, 1889 an Binnenseen und nur 32 an Flüssen. Die Einrichtung von Badegewässern an Flüssen sei schwierig, da die Wasserqualität dort oft stark schwanke und vor allem nach Regenfällen meist schlecht sei. Das Umweltbundesamt rät deswegen vom Baden in Flüssen ab. Überhaupt seien auch Badegewässer eigentlich nicht zum Baden da, da sie unter anderem von Abwassereinleitungen oder Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flüssen verschmutzt werden könnten.

Was genau wird eigentlich untersucht?

Auch hierzu gibt das Bundesumweltamt Auskunft: “Die EG-Badegewässerrichtlinie legt fest, wie die Qualität der Badegewässer überprüft wird. Zum Schutz der Badenden vor Infektionskrankheiten müssen zwei mikrobiologische Parameter als Indikatoren für Krankheitserreger regelmäßig untersucht werden: die Bakterien Escherichia coli und intestinale Enterokokken. Seit der Einführung dieser Überwachung im Jahre 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer stark verbessert. So gab es in den 1990er Jahren noch 10 bis 15 Prozent mangelhafte Badegewässer gegenüber nur noch 0,3 Prozent in der Badesaison 2017.”

Auch in anderen europäischen Ländern werden die Badegewässer untersucht. Die Ergebnisse der vorangegangenen Badesaison gibt es hier: https://www.eea.europa.eu/themes/water/europes-seas-and-coasts/assessments/state-of-bathing-water

Nadine
Über Nadine 313 Artikel
Nadine - Freie Journalistin, Redakteurin sowie Geprüfte Übersetzerin für Italienisch - und Mama einer zweijährigen Kitamaus, die das Leben ganz schön spannend macht.

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