Patrick ist ein Pinguin – und er ist pink. Einfache Ausgangssituation, tiefgreifende Problematik. Denn dass Patrick pink ist, macht sein Leben nicht gerade leicht. So ist es oft mit Andersartigkeit. Das, was also wie ein phantasievolles Kinderbuch anmutet, ist noch vielmehr: Ein Kinderbuch, das mit Vorurteilen aufräumen und Akzeptanz fördern soll. Lynne Rickards und Margaret Chamberlain haben sich dem auf pinken Flossen angenähert.
Darum geht es in “Pink Pinguin”
Über Nacht ist Pinguin Patrick plötzlich pink. Er findet das fürchterlich. Pinguine seien nicht pink und Jungs schon gar nicht. In der Schule wird er deswegen geärgert, der Pinguin-Doktor kann ihm auch nicht helfen und er sieht nur einen Ausweg: Er reist nach Afrika. Dorthin, wo die Flamingos leben. Denn auch die sind pink. Doch abgesehen von der Farbe verbindet ihn und die Vögel mit den spindeldürren Beinen nichts. Zeit also für Patrick, doch wieder an den Südpol zurückzukehren. Dort haben ihn alle vermisst und auch Patrick ist froh, wieder zu Hause zu sein. Plötzlich ist sein Aussehen auch nicht mehr so wichtig. Er und die anderen Pinguine haben auch so viel gemeinsam…
Andersartigkeit im Kinderbuch
Dass Patrick anders ist als andere ist das zentrale Thema dieses Kinderbuches von Lynne Rickards und Margaret Chamberlain. In komplett pinkem Federkleid fällt es leicht, Patricks Andersartigkeit zu erkennen. Ein pinker Pinguin sticht nämlich extrem hervor. Dabei rutscht er genauso gerne übers Eis wie andere Pinguine, fühlt sich in der Kälte ebenso wohl wie seine Pinguin-Freunde und ist trotz seiner Farbe auch nur einer von ihnen. Besonders und einzigartig sicher, aber eben doch ein bisschen anders. Eine Andersartigkeit, die uns auch fernab von Kinderbüchern im Alltag begegnet. Sei es nun in kleinen persönlichen Details, bei Intergeschlechtlichkeit oder auch bei kulturellen Unterschieden.
Einsatz in KITA, Kindergarten und Schule
Immer mehr Kindergärten arbeiten integrativ und in immer mehr Kindergärten gibt es eine größer werdende kulturelle Vielfalt. Nur wegen ihres teils fremdartigen Aussehens, sollten Kinder jedoch nicht ausgegrenzt werden. Patrick etwa wird in der Schule von anderen Pinguinen geärgert, weil er pink ist. Ein guter Ansatz, um mit Kindern über Andersartigkeit zu sprechen. Wie mag sich Patrick wohl fühlen, wenn alle mit ihren Flossen auf ihn zeigen oder gar Fotos von ihm machen? Warum hat er das Gefühl, “nicht mehr hierher” zu gehören? Und wäre es wirklich schlimm, wenn es pinke Pinguine gäbe? Kinder mögen vielleicht das Thema Migration und die damit verbundenen Problematiken in ihrer Gesamtheit nachvollziehen können, aber sie haben oft ein besseres und ehrlicheres Grundverständnis von “Recht” und “Unrecht”, nähern sich anderen Kindern vorurteilsfrei an. Das zu fördern und Fairness weiter zu steigern, kann mit Büchern wie “Pink Pinguin” gelingen. Patrick ist nämlich zudem ein äußert sympathischer Pinguin, dem es ganz sicher gelingt, Empathie für sich und andere zu wecken.
KURZEINSCHÄTZUNG: Wenn ein pinker Pinguin feststellt, dass es ganz okay ist, ein bisschen anders zu sein, dann sollte das uns allen gelingen. “Pink Pinguin” setzt sich mit Andersartigkeit auseinander und zeigt Kindern, wie wichtig gegenseitige Akzeptanz ist – mit vielen pinken Bildern und einer herzerwärmenden Geschichte um Ausgrenzung.Weitere Angaben zu “Pink Pinguin”
- Titel: “Pink Pinguin”
- Autorin/Illustratorin: Lynne Rickards / Margaret Chamberlain
- Verlag: Alibri Verlag
- Seitenzahl: 24 Seiten
- ISBN: 978-3-865-692511
- Preis: 13,50 Euro
- Empfohlenes Lesealter: 4 bis 6 Jahre / Kitamaus-Einschätzung: passende Altersangabe
Direkt bestellen könnt Ihr das Buch hier.
Dem Alibri Verlag ein herzliches Dankeschön für die Bereitstellung des Leseexemplars.
*****
Ihr sucht noch nach weiteren Ideen für Eure Kinder oder für den Einsatz in Kita und Schule? Dann stöbert doch mal in unserer Rubrik Spielzeug & Bücher.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar