Elterntaxi: Straßen vor Schulen sollen bundesweit gesperrt werden

Elterntaxis gefährden die Sicherheit vor Schulen. (Symbolfoto: Kzenon / Adobe Stock)

Mit dem Elterntaxi zur Schule? Kein Einzelfall. Viele Kinder werden von ihren Eltern mit dem Auto teils bis vor den Schuleingang gefahren. Dadurch gehören insbesondere die Schulstraße zu den unsichersten Straßen vor Kindern. Das soll sich nun ändern: Das Deutsche Kinderhilfswerk und der Verkehrsclub VCD fordern, die Schulstraßen zumindest temporär zu sperren.

Elterntaxis gefährden Schulkinder

Eltern parken in zweiter Reihe, um ihre Kinder ein- und aussteigen zu lassen. Dadurch sind die Straßen verstopft und die Sicht für Kinder versperrt. Viele Eltern achten zwar sehr auf ihre eigenen Kinder, konzentrieren sich aber nur wenig auf die kleinen Fußgänger um sie herum. Kinder, die ständig von ihren Eltern zur Schule gefahren werden, sind zudem im Straßenverkehr unsicher. Eine Unsicherheit, die sich auch Jahre später noch zeigt.

Daher appellieren das Kinderhilfswerk und der VCD daran, Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu fahren. Nur, wenn Kinder selbstständig zur Schule oder zur Kita liefen und selbstständig ihre Wege gingen, könnten sie langfristig Sicherheit im Straßenverkehr gewinnen. Das zumindest ist Ansicht von Claudia Neumann, Expertin für Spiel und Bewegung des Deutschen Kinderhilfswerks. Außerdem blieben die Kinder durch mehr Bewegung gesund und konzentrationsfähig und lernten Verantwortung für den Klimaschutz zu übernehmen.

Wie gelangen Eure Kinder zur Schule?

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Forderung nach Einschränkung des Autoverkehrs

Gleich mehrere Gründe, um von der Bundesregierung mehr Verkehrssicherheit vor Schulen zu fordern. Die aber müsste dann die Straßenverkehrsordnung so reformieren, dass Städte und Gemeinden “sogenannte Schulstraßen mit temporären Durchfahrtsbeschränkungen an Schulen einrichten können.” Möglich sei dies, so heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung, bereits in Südtirol oder auch in Wien oder Salzburg. Dort hätten sich die temporären Zufahrtsbeschränkungen bewährt. In der Praxis sieht das so aus: “In Schulstraßen wird zeitweise, also vor allem morgens zu Schulbeginn, die Zufahrt zur Schule für den Autoverkehr gesperrt.” Dazu wird Stephanie Päßler, Projektleiterin beim VCD, zitiert: “Wir fordern Schulstraßen insbesondere an Schulen mit ungünstigen Verkehrssituationen, die für Kinder schwer einzuschätzen sind. Damit Kinder sicher unterwegs sein können, müssen Kommunen die Möglichkeit haben, den Autoverkehr vor Schulen und Kitas temporär einzuschränken.”

Bundesweite Aktionstage “Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten”

Im September gibt  es gezielt Aktionstage, an denen Kinder zu Fuß oder mit dem Rad in die Kita oder zur Schule kommen sollen.  Unter dem Motto “Mitmachen und Elterntaxi stehen lassen!” sind Grundschulen und Kitas bundesweit dazu aufgerufen, sich zu den Aktionstagen “Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten” anzumelden. Diese sollen zu Beginn des kommenden Schuljahres stattfinden. Der genaue Aktionszeitraum beginnt am 16. September 2019 und endet am 27. September 2019.  Straßen vor Schulen sollten dann temporär für Autos gesperrt werden können.

So können sich Lehrer und Erzieher einbringen

Die Anmeldephase zu den Aktionstagen hat bereits begonnen. Zur Anmeldung geht es hier: www.zu-fuss-zur-schule.de

Die Aktionstage richten sich gezielt an Kitas, Kindergärten und Schule. Kinder können zusammen mit ihren Lehrern und Erziehern eigene Projekte rund um das Thema der Aktionstage entwickeln. Weitere Materialien wie etwa Projektideen oder kostenlose Aktionsposter gibt es ebenfalls unter www.zu-fuss-zur-schule.de

Was meint Ihr?

Was haltet Ihr von der Idee, die Zufahrtsstraßen zu Schulen temporär zu sperren? Eine sinnvolle Idee oder überflüssig?

 

 

Nadine
Über Nadine 313 Artikel
Nadine - Freie Journalistin, Redakteurin sowie Geprüfte Übersetzerin für Italienisch - und Mama einer zweijährigen Kitamaus, die das Leben ganz schön spannend macht.

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