Es gibt so Kommentare im Netz, da bleibt einem sprichwörtlich die Spucke weg. Vielleicht habt Ihr es mitbekommen: In Rom haben zwei amerikanische Jugendliche nach einem geplatzten Drogendeal einen Carabiniere ermordet. Mehrfach haben sie auf den frisch verheirateten Mann eingestochen. Ein Stich ging direkt ins Herz. Gerade einmal 40 Tage verheiratet, eine der ersten Schichten nach der Rückkehr von seiner Hochzeitsreise. Ein Mann, der wie alle Polizisten gefährlich lebt. Der für uns einstand, sein Leben riskierte, um uns zu schützen und in Schichten rund um die Uhr arbeitete, um anderen immer und jederzeit helfen zu können. Eine Lehrerin veranlasste das zu einer abfälligen Äußerung.
Kunstlehrerin kommentiert abfällig Tod eines Carabiniere
Zwischen all den geschockten Kommentaren und den Beileidsbekundungen gibt es nämlich auch noch diesen Kommentar der Lehrerin Eliana F. – ihres Zeichens Lehrerin für Kunstgeschichte und Kunst am Institut “Pascal di Romentino” in Novara. Sie schreibt auf Facebook angesichts der Ermordung des Carabiniere: “Einer weniger und sicherlich einer mit wenig intelligentem Blick. Er wird uns nicht fehlen.”
Ein normaler Kommentar? Lediglich eine Meinungsäußerung? Eine klare Grenzüberschreitung? Ein widerliches Verhalten? Die Lehrerin fühlt sich nicht im Unrecht. Diejenigen, die ihren Kommentar entdeckt haben, verbreiten ihn weiter. Sie beschimpfen ihrerseits die Frau. Es gibt sogar eine Facebook-Gruppe, in der Hunderte die sofortige Entlassung der Frau fordern. Die Mitgliederzahl dieser Gruppe steigt rasant. Eliana F. – gelegentlich auch als Mitarbeiterin einer Lokalzeitung tätig – betont indes, sich im Unterricht nie politisch geäußert zu haben.
Eltern, Politiker, Polizisten und ein Großteil der Bevölkerung interessiert das nicht. Jemand, der wie die 51-Jährige derartige Kommentare im Netz abgebe, sei kein Vorbild, könne Kindern und Jugendlichen nichts beibringen. Es sei klar, dass Schüler bei derartigen Lehrern nicht die nötigen Werte entwickelten.
Disziplinarverfahren gegen Lehrerin eingeleitet
Der italienische Bildungsminister hat bereits ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Noch bis Mitte September sind in Italien Schulferien. Die Suspendierung der Kunstlehrerin scheint reine Formsache. “Ein derartiges Subjekt kann nicht im Schuldienst sein und noch weniger eine derart delikate und wichtige Rolle wie die einer Person bekleiden, die die Verantwortung hat, unseren Kinder zu erziehen und ihnen Respekt gegenüber dem Staat, den Institutionen und denjenigen beizubringen, die sie jeden Tag repräsentieren”, werden Alberto Ciro als Landespräsident und Matteo Marnati als Innovationsrat zitiert.
Eliana F. hingegen beharrt darauf, dass ihr Beruf nichts mit ihrem Kommentar im Netz zu tun habe. Der Schülersprecher des Instituts, an dem sie unterrichtet, betonte bereits, dass im Falle einer nicht erfolgten Suspendierung auch die Schüler “Überlegungen anstellen” würden. Der Polizeichef hat die Lehrerin bereits angezeigt – auch das Berufsregister der italienischen Journalisten geht gegen sie vor.
Wir schauen bei unseren Berichten auch immer wieder auf Vorkommnisse im Ausland. Diese Berichte findet Ihr auch alle in unserer Rubrik “Blick ins Ausland”
“Blick ins Ausland”. Auch hier liegt der Fokus natürlich ganz auf Kita- und Schulkindern.
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